Ein Dörpsmobil ist viel mehr als nur Elektromobilität

v.li. Johann Hansen, Friedrich Tödt, Heiner Rickers, Werner Schweizer, Heiner Barnick, Mark Helfrich, Thorsten Schulz, Volker Wolfsteller, Sibylle Pries, Mirco Sobek, Klaus Albers, Angela Wolfsteller.
v.li. Johann Hansen, Friedrich Tödt, Heiner Rickers, Werner Schweizer, Heiner Barnick, Mark Helfrich, Thorsten Schulz, Volker Wolfsteller, Sibylle Pries, Mirco Sobek, Klaus Albers, Angela Wolfsteller.

Am 11. April hatten wir zum Wahlkampfauftakt in Schenefeld prominenten Besuch aus der Gemeinde Klixbüll, Nordfriesland. Herr Werner Schweizer, zugleich Bürgermeister wie auch Erfinder des „Dörpsmobils“, war unserer Einladung gefolgt und hat uns aus den reichhaltigen Erfahrungen bei der Einführung seiner elektrogetriebenen Mietautos berichtet.

 

Sehr erfreulich war das überwältigende Interesse der Bürger aus nah und fern. Besonders hat uns die Teilnahme unseres MdB Mark Helfrich und des MdL Heiner Rickers gefreut, die insbesondere zum Ende der Veranstaltung für Fragen aus Bund und Land zur Verfügung standen.
Der Saal im Restaurant „Zum Nordpol“ war gut gefüllt, die Stimmung klasse und ich nutze die erste viertel Stunde zur Vorstellung unseres Direktkandidaten Heiner Barnick für den Steinburger Kreistag, der Direktkandidaten in den drei Wahlkreisen Schenefelds wie auch die auszugsweise Einführung in unser Wahlprogramm. Kandidaten wie auch das Programm finden Sie hier.

Der dann folgende Vortrag von Werner Schweizer war ausgesprochen interessant und hat allen Anwesenden die Nachhaltigkeit eines solchen Projektes vor Augen geführt. Erstaunlich fand ich u.a. dass zur Speisung von ca. 43 Millionen PKW man gerade 20% mehr Strom als heute benötigen würde.

Die Umsetzung erscheint recht unkompliziert. In Klixbüll wurden für ca. 25.000,-€ (ohne jegliche Fördermittel) neun Elektrotanksäulen gebaut. Es wurde ein Verein gegründet, dem man für fünf Euro pro Monat beitreten konnte. Die Fahrzeuge werden über Internet gebucht, und kosten 3,50€ pro Stunde. Der Tagesmaximalsatz beträgt 35,-€.

Schon im ersten Jahr waren die Fahrzeuge kostendeckend unterwegs und benötigten keinerlei Fördergelder. Sie erfreuen sich hoher Beliebtheit bei Jung und Alt. Die einen können sich entweder noch kein Fahrzeug leisten, die anderen brauchen es häufig nicht mehr ständig. Es gibt inzwischen eingespielte Mitfahrgemeinschaften oder auch Fahrdienste von jungen Menschen für ältere Mitbürger. Das damit obendrein erhebliche Lücken im öffentlichen Nahverkehr geschlossen werden können, liegt auf der Hand.

Das Thema ist nach Meinung von Herrn Schweizer aber in seiner Wirkung wesentlich breiter zu betrachten. So kann ein Dörpsmobil mit seiner Elektromobilität u.a. auch zur Erfüllung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen beitragen. Mit der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung drückt die internationale Staatengemeinschaft ihre Überzeugung aus, dass sich die globalen Herausforderungen nur gemeinsam lösen lassen. Die Agenda schafft die Grundlage dafür, weltweiten wirtschaftlichen Fortschritt im Einklang mit sozialer Gerechtigkeit und im Rahmen der ökologischen Grenzen der Erde zu gestalten. Das Kernstück der Agenda bildet ein ehrgeiziger Katalog mit 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs). Die 17 SDGs berücksichtigen erstmals alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – Soziales, Umwelt, Wirtschaft – gleichermaßen. Nach Werner Schweizer erfüllt ein Dörpsmobil schon 9 dieser 17 Ziele.

Die anschließende Diskussion mit den Gästen zeigte aber auch deutlich, dass es zum Thema Elektromobilität noch starke Vorbehalte in der Bevölkerung bestehen. Dies gilt insbesondere für die Produktion der Batterien der Autos. Hier muss es auf jeden Fall in Deutschland gelingen, Vorreiter in der Entwicklung leistungsstarker Akkus (die dann aber auch umweltverträglich hergestellt werden müssen) zu werden. Es gibt dazu ein paar sehr interessante Entwicklungen im Itzehoer Fraunhofer-Institut, wo für Siliziumtechnologie im neuen Technologiezentrums der Abteilung „Integrierte Energiesysteme“ maßgeblich am Aufbau und der Entwicklung von zukunftweisenden Zellbauprozessen geforscht und entwickelt wird.

Am Ende des Abends wurde noch kräftig weiter diskutiert und der eine oder andere nutze die Gelegenheit, einmal eine Runde mit dem Tesla der Fahrschule Kleiner zu fahren. Ralph Kleiner hatte sofort spontan zugesagt, mit seinem Auto unsere Veranstaltung zu unterstützen. Das gleiche gilt für die Firma Peugeot, die ebenfalls ein Elektroauto mit zur Ausstellung gebracht hat.

Wir sehen uns seitens der CDU Fraktion auf jeden Fall darin bestärkt, dieses wichtige Thema aus unserem Wahlprogramm weiter zu verfolgen und in der nächsten Legislaturperiode umzusetzen.

 

Für den CDU Ortsverband

 

Johann Hansen

Vorsitzender